Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder des Arbeitskreises Technologie des Fachverbandes Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten mit Vertretern der Versicherungsunternehmen und der Softwaredienstleister zu intensiven Gesprächen. Diese Veranstaltung hat eine lange Tradition und wurde heuer zum 17. Mal abgehalten. Sie findet in Großpetersdorf, einer Gemeinde im Mittelburgenland nahe der ungarischen Grenze, statt. Wir waren für Sie dabei.
OMDS 3 und BiPRO
Drehten sich früher die Gespräche um das Thema Maklerdatensatz OMDS 2, haben sich in den letzten Jahren die Normierungsinitiativen OMDS 3 und BiPRO und die damit verbundenen Änderungen prozessualer inner- und außerbetrieblicher Prozesse an die erste Stelle der Prioritätenliste geschoben. So berichteten Philip Steiner, BiPRO, und Manfred Klaber, OMDS 3, über den Stand der Projekte. Dabei sieht BiPRO im automatisierten Dokumenten- und Datenaustausch den größten Gewinn für die Maklerbetriebe. Die sogenannte „Maklerpost“ spielt den Makler frei von administrativen Vorgängen. In der so gewonnenen Zeit kann er seinen ursprünglichsten Aufgaben, das sind Beratung und Akquise, nachkommen. Dabei wird auch der Normierungsprozess für
Tarifierung, Angebot und Antrag nicht links liegen gelassen.
OMDS 3 hat die umgekehrte Vorgehensweise gewählt und nahezu alle Normen in den Massensparten für den bei OMDS 3 BOA genannten Berechnungs-, Offerts- und Antragsprozess fertiggestellt, hier wendet man sich nun den normierten Services für Dokumenten- und Datenaustausch zu. Obwohl das Projekt OMDS 3 von den Versicherungsunternehmen finanziert wird, hält sich der Eifer, die BOA-Prozesse zu implementieren, noch in Grenzen. Dem Wunsch der Softwareerzeuger und Makler, Auskunft über bereits realisierte oder in Planung befindliche Vorhaben in den Unternehmen zu geben, wird nur sehr zögerlich nachgekommen.
Ein Versicherer
Die Uniqa mit einem neuen und äußerst engagierten OMDS-3-Team lieferte als einziger Versicherer einen Status- und Erfahrungsbericht. Die Botschaft, dass in Zukunft im Vertriebs- und Verwaltungsbereich verstärkt auf Digitalisierung der Prozesse gesetzt werden muss, ist an höchster Stelle angekommen. So startet das Uniqa-Team mit neuem Schwung, ausgestattet mit entsprechenden Mitteln und mit Unterstützung von obersten Stellen in die Implementierung der BOA-Prozesse. Together CCA und Riskine präsentierten ihre Neuentwicklungen, manche davon auch auf Basis von OMDS 3. Josef Hausleitner, VARIASsign, nahm die Präsentation seines Vergleichsrechners für die Sparte Kfz zum Anlass, über gemachte Erfahrungen während des Entwicklungsprozesses zu berichten. Der Makler wünscht durchgehende Prozesse ohne Bruchstellen. Bekommt er diese nicht, wird er analoge Vorgehensweisen den digitalen vorziehen. Der Softwarehersteller steht immer im Spannungsfeld zwischen Versicherern und Maklern, wobei er auf seinen nicht unerheblichen Aufwänden sitzen bleibt.
Für eine den Ansprüchen der User entsprechende Anwendung fallen bis zu 500 Stunden an Entwicklungsaufwand an. Support und Wartung kommen noch dazu.
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