Mag. Dagmar Koch Country Managerin Coface Österreich ©sabinehauswirth
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Ruhe vor dem Sturm?

Coface Austria

Die Stimmung der Unternehmer, Finanzmarktteilnehmer und Konsumenten hat sich zu Anfang des Jahres etwas verbessert. Zu den erwarteten Versorgungsengpässen ist es aufgrund des bisher milden Winters nicht gekommen, dennoch sind die konjunkturellen Hoffnungsschimmer zu schwach und die Aussichten auf das Frühjahr zu unsicher, um die Länderrisikobewertung in Europa zu verbessern, so die aktuelle Länder-Risikoanalyse des Kreditversicherers Coface. . Norwegen ist weiterhin das einzige Land der 162 von Coface bewerteten Ländern mit der Bestnote A1. Die anderen Länder Westeuropas befinden sich zwischen A2 und A3 – mit Ausnahme von UK und Irland, die aufgrund des Brexits eine A4 Bewertung erhalten haben und Italien seit dem jüngsten Wahlergebnis eine B-Note hat. Österreich ist seit Beginn der Energiekrise bei A3 eingestuft. „Diese Bewertung ist vor allem dem schwierigen ökonomischen Umfeld der Nachbarländer insbesondere Deutschlands geschuldet, das ganz besonders von Russischen Gaslieferungen abhängig war und nun seine Gasbelieferung neu organisieren muss. Dies hat die Energiepreise in Europa auf neue Rekordwege gebracht und auch in Österreich die Produktions- wie auch die Verbraucherpreise in die Höhe schnellen lassen.“, erläutert Dagmar Koch, Country Managerin Coface Österreich.

„Nach einem dynamischen Wirtschaftsjahr 2022 mit einer erwarteten Wachstumsrate von etwas unter 5 Prozent, erwarten wir für das aktuelle Jahr 2023 eine Wachstumsrate von 0,5 Prozent“, sagt die Coface-Österreich-Geschäftsführerin. Die Verbraucherpreise sollten sich weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen. Diese werden von hohen Lohnforderungen mit beeinflusst. „Daher sollte sich die Kaufkraft der privaten Haushalte im Verhältnis zum letzten Jahr etwas verbessern“, betont Koch und erläutert, dass die Aussichten eher ungewiss bleiben. Dies werde sich in der privaten Investitionstätigkeit niederschlagen. Zusammen mit den zu erwarteten weiteren Zinsanhebungen der EZB um bis zu 150 Basispunkte, die den Hauptrefinanzierungssatz auf bis zu 4,0 Prozent bringen dürften, und der Verringerung der Bilanzsumme ab März 2023 um 15 Mrd. Euro pro Monat, dürfte dies die Finanzierungskosten in Österreich erheblich erhöhen. Handelsseitig sollte sich China in der zweiten Jahreshälfte 2023 von der Pandemiewelle Ende letzten Jahres erholt haben. Dies wird die Nachfrage nach Produkten aus Westeuropa, auch aus Deutschland erhöhen, wovon die Zulieferindustrie in Österreich profitieren werde; andererseits könnte sich eine erstarkte Chinesische Nachfrage negativ auf Rohstoff- und Energiepreise auswirken.

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