Mag. Christian Eltner ©Kurt Patzak
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Wenn die Erde bebt

VVO

Jährlich werden in Österreich über 50 Erdbeben wahrgenommen. Jedoch schätzen 98 Prozent der Österreicher Erdbeben als nicht relevante Gefahr ein. Erdbeben führen auch in Österreich alle 2-3 Jahre zu Gebäudeschäden. Eine flächendeckende Versicherungslösung gegen Erdbeben fehlt.

Erdbeben in Österreich – das unterschätzte Risiko

Die Schlagzeilen der letzten Wochen zeigen erneut auf, dass auch in Österreich das Erdbebenrisiko ein hohes ist (30. März Gloggnitz/NÖ, 2. April St. Veit/Glan/Ktn., 10. April Pertisau/T). Auch können starke Beben in Italien und auf dem Balkan in Österreich Schäden verursachen. Alle 2-3 Jahre führen Erdbeben in Österreich zu Gebäudeschäden. Das stärkste Erdbeben der letzten Jahrzehnte ereignete sich am 16. April 1972 in Seebenstein/Niederösterreich mit einer Stärke von 5,4. Dieses Beben verursachte erhebliche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Im Mai 1976 ereignete sich in Friaul ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 6,5 – das Beben wurde in fast ganz Österreich verspürt und führte zu erheblichen Gebäudeschäden in den südlichen Regionen Österreichs. Rund 23 Prozent der Gebäude in Österreich sind zudem erdbebengefährdet. Die betroffenen Bauten sind größtenteils vor 1945 erbaut, wo es noch keine entsprechenden baulichen Vorgaben gab. Umso wichtiger ist es deshalb, auf einen guten Bauzustand eines Gebäudes zu achten bzw. eine Bauwerksverstärkung vorzunehmen. „Die digitale Gefahrenlandkarte HORA (www.hora.gv.at) kann hier wichtige Informationen über eine mögliche Gefährdung des eigenen Hauses oder Grundstücks liefern. Diese Plattform – bei deren Erstellung die österreichische Versicherungswirtschaft maßgeblich beteiligt war – ermöglicht de facto jedem, Auskunft über die Risikosituation eines beliebigen Ortes in Österreich zu bekommen“, erläutert Mag. Christian Eltner, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.

„Eine für Versicherungskunden umfassende Versicherungslösung für Erdbeben gibt es in Österreich zur Zeit nicht“, betont Mag. Klaus Scheitegel, Vizepräsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO. „Wir benötigen für eine österreichweite Versicherbarkeit dieser Naturgefahr gesetzliche Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, den Versicherungsschutz flächendeckend zur Verfügung stellen zu können. Leider konnten wir hier seitens der Politik noch keine Unterstützung für NatKat-Lösungen erreichen“. Im Fall eines schweren Erdbebens wären jedoch Milliarden-Euro Schäden zu erwarten, so Mag. Scheitegel.

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