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Hinter den Kulissen der Outperformance aktiver Fondsmanager

von Michael Kordovsky

Aktive Fonds konnten in den vergangenen 10 Jahren mit Wachstums-Blue-Chips gut abschneiden. Das sagt schon die Logik der Auswertung einer aktuellen Performance-Studie.

Florian Ehrlinger, Kapitalmarktanalyst und Co-Portfoliomanager des HQT Megatrends, hat die Performance nach Kosten von ca. 2.750 aktiv gemanagten Fonds in den vergangenen 10 Jahren (2013 bis 2022) untersucht. Dabei teilte er die Produkte in drei Investmentstile ein: Value, Growth sowie Blend – eine Mischung aus beiden. Die Rendite der Fonds verglich der Analyst mit den jeweiligen MSCI-Indizes: dem MSCI ACWI Growth, dem MSCI ACWI Value sowie dem MSCI ACWI.

Das Ergebnis und eine Interpretation von risControl:

  • In den vergangenen 10 Jahren gelang es den Fondsmanagern im Bereich Growth ihren Vergleichsindex sechs Mal zu schlagen. Die Erklärung dafür (laut Kordovsky): Übergewichtung von momentumsstarken Indexschwergewichten wie Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Microsoft und NVIDIA.
  • Im Schnitt lag die Outperformance auf den MSCI ACWI Growth im Untersuchungszeitrum bei 4,2 Prozentpunkten p.a.. Die US-Technologiewerte waren die Outperformer, während Titel aus Schwellenländern hinterherhinkten. Das konnte gut erkannt werden und problemlos mit entsprechender US-Übergewichtung umgesetzt werden. Wäre es umgekehrt gewesen würde das Ergebnis vermutlich schlechter aussehen.
  • 2020 war mit der Pandemie ein Digitalisierungsbeschleuniger und der Technologiesektor bekam Sonderkonjunktur, während Value-Sektoren wie Grundstoffe, Chemie, Teile des Anlagenbaus und der Industrial-Bereich unter anfänglich deflationären Tendenzen im Jahr 2020 litten. Somit war das Jahr 2020 das Jahr mit der höchsten Growth-Outperformance und gleichzeitig das Jahr mit der höchsten Underperformance der Value-Manager.
  • In nur drei Jahren schnitten Value Manager besser ab als ihre Benchmark, aber sie waren in Growth-Outperformance-Jahren Underperformer gegenüber den Wachstumswerten, was niemanden überraschen sollte.
  • Am relativ schlechtesten war die Vergleichsgruppe Blend mit nur einem Benchmark-Outperformance Jahr ab, weshalb man Style-Investments möglichst plain vanilla halten sollte (entweder nur Growth oder nur Value).

Doch es gibt noch einen weiteren Faktor, nämlich die Kosten. Wer in einen MSCI World-ETF mit nur 0,20 Prozent p.a. an laufenden Kosten investieren kann, erspart sich im Schnitt rund 0,7 Prozentpunkte p.a.. Gleichzeitig führt die Outperformance von Indexschwergewichten des US-Technologiesektors zu einer leichten Growth- und Momentums-Bias als Zusatzvorteil.

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