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Droht in den USA und Europa eine Rezession?

von Michael Kordovsky

Die Anzeichen einer möglichen Rezession in den USA und Europa mehren sich, was sich in den jüngsten Wirtschaftsindikatoren widerspiegelt. Insbesondere die Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitsmarktdaten lassen auf eine deutliche Abkühlung der Wirtschaftstätigkeit schließen.

In einer Analystennotiz vom Mittwoch, den 7. August, haben die Ökonomen von JPMorgan unter der Leitung von Bruce Kasman die Wahrscheinlichkeit eines US-Wirtschaftsabschwungs in diesem Jahr auf 35%, gegenüber ihrer von 25 % und berufen sich dabei auf den nachlassenden Druck auf dem Arbeitsmarkt. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 liegt nach wie vor bei 45 %.

Einkaufsmanagerindizes: Schwache Industrie

Während der Dienstleistungssektor laut ISM getragen von Neuaufträgen im Juli expandierte beschleunigt sich der Abschwung im verarbeitenden Gewerbe. Wirft man einen Blick auf den S&P Global US Manufacturing Purchasing Manager´s Index™ so fiel dieser von Juni auf Juli von 51,6 auf 49,6 Punkte erstmals in 7 Monaten zurück in den Kontraktionsbereich. Vor allem die Auftragseingänge gehen zurück. In Europa ist die Situation noch krasser: Der HCOB Composite PMI® Eurozone, als Stimmungsindikator der Privatwirtschaft fiel im Juli auf ein 5-Monatstief nahe der Kontraktionsgrenze und auch die Wachstumsdynamik im Dienstleistungssektor schwächte sich ab. Die Industrie der Eurozone verzeichnete im Juli sogar den stärksten Produktionsrückgang seit Jahresbeginn.

US-Arbeitsmarktdaten: Zeichen der Schwäche

Die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA verstärken die Rezessionsängste. Im Juli stieg die Arbeitslosenquote unerwartet auf 4,3 % und somit auf den höchsten Stand seit Oktober 2021. Zudem fiel der Anstieg der Stundenlöhne mit 3,6 % schwächer aus als erwartet, was auf eine nachlassende Dynamik auf dem Arbeitsmarkt hindeutet. Gleichzeitig ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze stark zurückgegangen, was das Risiko einer Abschwächung der Binnennachfrage erhöht. Hinzukommen noch zu erwartende nachlassende Fiskaleffekte im weiteren Jahresverlauf.

Fazit: Rezessionsrisiken steigen

Die Kombination aus schwachen PMI-Daten, einem angespannten Arbeitsmarkt und einem zwischenzeitlich beschränktem Ausgabepotenzial von Staat und auch Notenbank. deutet darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den zunimmt. In Europa schwächelt die Industrie bei minimalem BIP-Wachstum. Obwohl einige Experten glauben, dass die Rezessionsängste übertrieben sind und auf eine Verlangsamung statt einer vollständigen Schrumpfung der Wirtschaft hindeuten, bleibt die Unsicherheit hoch. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob diese Trends anhalten oder sich die Wirtschaften stabilisieren können.

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