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Wo zahlt sich Geduld aus?

Langfristige Geldanlagen im Vergleich

Wenn es darum geht, sein Geld anzulegen, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Doch welche bringt auf lange Sicht den besten Ertrag? Ein Blick auf Studien, die sich über 20 bis 50 Jahre erstrecken, kann hier Klarheit verschaffen, von Michael Kordovsky

  1. Aktien: Historisch gesehen haben Aktien tendenziell eine hohe Rendite erbracht. Laut Credit Suisse Global Investment Returns Yearbook 2023 brachten sie in den vergangenen 123 Jahren eine annualisierte USD-Realrendite von 5,0 % im Vergleich zu 1,7 % bei Anleihen. Dabei hat sich seit 1900 der australische Aktienmarkt mit einer annualisierten Realrendite von 6,43 % am besten entwickelt, verglichen mit 6,38 % p.a. am US-Aktienmarkt. Absolut betrachtet zeigen Daten von Dimson, Marsh und Staunton sowie der Credit Suisse, dass es auf Dollarbasis Aktien der entwickelten Länder von 1900 bis 2017 auf eine Performance von 8,4 % p.a. brachten und jene der Emerging Markets auf 7,4 % p.a..
  2. Private Equity: Private Equity ist bekannt für potenziell hohe Renditen. Laut Chartered Alternative Investment Analyst Association brachten es weltweit PE-Fonds nach Kostenabzug in den 21 Jahren endend am 30. Juni 2021 auf eine Performance von 11 % p.a., eine Outperformance des Aktienmarktes um 4,1 PP p.a.. Die annualisierte Standardabweichung der Renditen bewegte sich dabei bei Aktien bei 17,1 % und bei Private Equity war sie einen Prozentpunkt niedriger. Allerdings erfordert die lange Laufzeit von PE-Dachfonds (für Privatanleger unter bestimmten Bedingungen erhältlich) viel Geduld.
  3. Immobilien: Immobilien sind oft als stabil und weniger volatil angesehen. Aktuelle Daten des Global Property Guide zeigen Mietrenditen von Wohnungen in Europa in Größenordnungen von 2,59 %, 3,08 % und 3,55 % in Luxemburg, der Schweiz und Deutschland bis hin zu 7,40 %, 7,81 % bzw. 8,38 % in Italien, Lettland und Irland.
  4. Anleihen aus Emerging Markets: Diese können attraktive Renditen bieten, kommen jedoch mit erheblichen Risiken. Vor den jüngsten Zinsanstiegen waren auf 20 Jahre über 6 % p.a. an Wertzuwachs drinnen ehe infolge von Zinsanhebungen dieses Segment seit 2022 wieder unter Druck ist.
  5. Anleihen aus Industrieländern: Hier zeigt sich eine geringere Rendite, aber auch ein niedrigeres Risiko. Historische Daten von OECD-Ländern weisen auf eine durchschnittliche Rendite von 2-4% über die letzten 30 Jahre hin.
  6. Gold: Gold ist bekannt für seine Rolle als sicherer Hafen. Es schützt oft vor Inflation, hat jedoch über lange Zeiträume eine Rendite von nur etwa 1-2%. Allerdings schützt Gold vor Störungen im Finanzsystem wie z.B. Hyperinflation.

Fazit: Keine Anlage ist ohne Risiko, und historische Renditen garantieren keine zukünftigen Ergebnisse. Dennoch kann ein diversifiziertes Portfolio, das verschiedene dieser Anlageklassen kombiniert, dazu beitragen, das Risiko zu minimieren und die Chancen auf eine attraktive langfristige Rendite zu maximieren. Doch ein realwirtschaftlicher Schwerpunkt mit Aktien, Firmenbeteiligungen privat und Immobilien bringt auf lange Sicht bessere Renditen.

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