CEO Daniel Matic ©Allianz Harson
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Globale Geschäftsrisiken

Allianz Risk Barometer 2025

Cyber-Angriffe wie Datenlecks und Ransomware sowie IT-Störungen, etwa der CrowdStrike-Vorfall, gelten 2025 laut Allianz Risk Barometer als größte Unternehmensrisiken weltweit. Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen folgen auf Platz zwei und drei. Auf Platz vier rücken durch das Superwahljahr verstärkte geopolitische Spannungen, Handelskonflikte und regulatorische Änderungen. Der Klimawandel verzeichnet den stärksten Anstieg und erreicht mit Platz fünf ein Rekordhoch in der 14-jährigen Geschichte der Umfrage. Über 3.700 Risikoexperten aus mehr als 100 Ländern haben teilgenommen.

Österreichische Unternehmen sehen 2025 Betriebsunterbrechungen als größtes Risiko (2024: Platz 3), gefolgt von den immer verheerenderen Naturkatastrophen (2024: Platz 6) und Cyberangriffen (global auf Platz 1). Der Klimawandel rückt in den Hintergrund und rutscht um drei Plätze ab auf Platz acht.

„Die Extremwetterereignisse im September 2024 haben das Risiko, das von Naturkatastrophen ausgeht, deutlich ins Bewusstsein von Unternehmen gerückt und als reale Gefahr für Betriebe und deren Existenz sichtbar gemacht. Hier gilt es zum einen für Unternehmen entsprechende Vorkehrungen zu treffen und zum anderen an einer tragfähigen Versicherungslösung zu arbeiten, die eine gute Naturkatstrophendeckung ermöglicht“, so Daniel Matić, CEO der Allianz Österreich.

Cyberrisiken nehmen mit rasanter technologischer Entwicklung zu

Global gesehen sind Cyberrisiken nun im vierten Jahr in Folge auf Platz eins der größten Bedrohungen für Unternehmen – und das mit sogar weiteren sieben Prozentpunkten Vorsprung im Vergleich zum vergangenen Jahr. 20 Länder betiteln diese als größte Gefahr, darunter sind Argentinien, Deutschland, Frankreich, Indien, Südafrika und Großbritannien. Mehr als 60 Prozent der Befragten sehen Datenpannen als größtes Risiko für die Unternehmen an, gefolgt von Angriffen auf kritische Infrastrukturen und physische Vermögenswerte (57 %). Vor allem durch die rasante Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz und der zunehmenden Technologieabhängigkeit wird es vermutlich auch in Zukunft ein Hauptrisiko für Unternehmen bleiben.

Betriebsunterbrechungen eng mit anderen Risiken verbunden

Betriebsunterbrechungen belegen seit einem Jahrzehnt konstant die Top 2 der Risiken und bleiben 2025 mit 31 Prozent auf Platz zwei. Sie entstehen häufig durch Naturkatastrophen, Cyberangriffe, Insolvenzen oder politische Konflikte. Beispiele aus 2024 wie Houthi-Angriffe im Roten Meer und der Einsturz der Francis Scott Key Bridge zeigen die wachsende Gefahr globaler Lieferkettenunterbrechungen, die wirtschaftliche Schäden von bis zu 10 Prozent der Produktkosten verursachen können. Etwa alle 1,4 Jahre kommt es zu Unterbrechungen der Lieferkette mit globalen Auswirkungen, Tendenz steigend. Diese Unterbrechungen bringen erhebliche wirtschaftliche Schäden, die bis zu fünf bis zehn Prozent der Produktkosten ausmachen, mit sich ebenso wie zusätzliche Ausfallzeiten.

Klimawandel steigt in Risikowahrnehmung

2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und geprägt von verheerenden Naturkatastrophen. Der Klimawandel stieg 2025 auf Platz fünf der globalen Risiken und erreichte ein Rekordhoch. Zum fünften Mal in Folge überstiegen die versicherten Schäden weltweit 100 Milliarden US-Dollar. In Österreich sorgten Überschwemmungen 2024 für geschätzte Schäden von bis zu zwei Milliarden Euro.

Geopolitik und Protektionismus bleiben auf dem Radar

Politische Risiken und Gewalt rutschen 2025 trotz geopolitischer Spannungen im Nahen Osten, der Ukraine und Südostasien auf Platz neun ab. Gleichzeitig nehmen Ängste vor Handelskriegen und Protektionismus zu, da Exportbeschränkungen für kritische Rohstoffe in den letzten zehn Jahren um das Fünffache gestiegen sind. Während in den USA KI- und Kryptoregulierung für Unsicherheiten sorgen, stehen in Europa die steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung im Mittelpunkt der Unternehmensagenda.

„Die Auswirkungen neuer Zölle werden ähnlich sein wie bei (Über-)Regulierung: steigende Kosten für alle betroffenen Unternehmen“, erklärt Ludovic Subran, Chefökonom bei der Allianz. „Nicht jede Regulierung ist von Natur aus ‚schlecht‘. In den meisten Fällen ist es die Umsetzung, die das Unternehmensleben erschwert. Nicht nur die Anzahl der Regeln, sondern auch eine effiziente Verwaltung sollte im Mittelpunkt stehen. Eine gründliche Digitalisierung der Behörden ist dringend erforderlich. Allerdings werden wir wohl auch im Jahr 2025 noch vergeblich auf eine entsprechende digitale Strategie warten. Stattdessen drohen Handelskriege. Die Aussichten sind nicht rosig“, so Subran weiter.

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